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Bremen ist die Hauptstadt der Einbrecher

Symbolfoto Einbrecher Symbolfoto Einbrecher
Ein Einbrecher macht sich in der Nacht mit einem Brecheisen an einer Wohnungstür zu schaffen. Am häufigsten wird in Bremen eingebrochen
Quelle: picture alliance / dpa
Der Zahl der Einbrüche hat einer Studie zufolge zugelegt. Dabei sind vor allem organisierte Banden am Werk – zunehmend auch junge Frauen.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt wieder zu – gerade in den Großstädten. Schon jede 157. bewohnte Wohnung wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Städten mit über 100.000 Einwohnern ausgeraubt.

In Zürich oder Genf soll es sogar bereits jede 27. Wohnung sein. In den 93 größten deutschen, österreichischen und Schweizer Städten mit über 100.000 Einwohnern wurden im gesamten Jahr 2009 rund 89.600 Wohnungen aufgebrochen und geplündert, hat das Verbraucherportal geld.de ermittelt.

Das war ein Anstieg von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als 83.440 Wohnungen von Dieben heimgesucht wurden. Die Studie schätzt den Schaden auf insgesamt 250 Mio. Euro im Jahr. Summiert man die Schadenssumme 2008 hinzu, liegt die Größenordnung mit 483 Mio. Euro bei fast einer halben Milliarde Euro. Die Daten beziehen sich auf Hochrechnungen des Bundeskriminalamts, wonach der durchschnittliche Schaden je Wohnung bei etwa 2797 Euro liegt.

Dabei sind nicht mehr überwiegend Einzeltäter unterwegs, um Wohnungen auszurauben, sondern zunehmend ganze Banden, die oft aus dem osteuropäischen Ausland kommen. 22 Prozent der Täter sind Frauen, meist auch sehr junge. Die meisten Einbrüche im deutschsprachigen Raum gibt es laut Studie in Zürich, Genf, Basel, Wien, Bremen, Hannover, Bochum, Essen, Bonn und Hamburg.

Allein in Hamburg kommen 7006 ausgeraubte Wohnungen im Jahr zusammen. Jede 119. Wohnung von Hamburg-Rissen bis Hamburg-Barmbek ist mittlerweile betroffen. Das ist, wie die Experten schreiben, mehr als in New York (jede 164. Wohnung) oder in Los Angeles (jede 171. Wohnung).

In 37 der 93 größten Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz seien überproportional häufig Ausländer die Täter. Häufig seien das Personen, die ihren ständigen Wohnsitz nicht als Gastarbeiter in einem der drei Länder haben, sondern solche, die teils mit Touristenvisum mit kriminellen Absichten in diese Länder reisen.

In Deutschland liegen die Einbruchshochburgen laut Studie im eigentlich ärmeren Norden und Nord-Westen. Die deutsche Einbruchs-Hochburg ist Bremen – Platz eins in Deutschland und Platz sechs unter Hinzuziehung von Österreich und der Schweiz. In Bremen wurde im Jahr 2009 jede 95. Wohnung aufgebrochen. Betroffen waren 2908 Wohnungen, das waren 110 Prozent über dem Durchschnitt.

Auf Bremen folgt Mülheim a.R. mit Platz zwei im deutschen Vergleich oder Platz sieben im internationalen Vergleich (jede 102. Wohnung). Einbruchs-Hochburgen in Ostdeutschland sind Leipzig, Magdeburg und Berlin. So wird in Leipzig mittlerweile jede 153. Wohnung ausgeräumt (gesamt in einem Jahr 1670), in Magdeburg jede 170. Wohnung (628) und in Berlin jede 190. Wohnung (9028).

Für die Hauptstadt bedeute dies, dass fast in jeder Berliner Straße im Jahr wenigstens eine Wohnung ausgeräumt wird, schreiben die Autoren der Studie. Weitere Einbruchshochburgen in Deutschland sind : Bremerhaven (Platz 14 im Gesamt-Ranking), Aachen (Platz 17), Oberhausen (Platz 20) und Duisburg (Platz 22).

n.s.

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