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Mieten im Vergleich München ist doppelt so teuer wie Berlin

Das Leben im Süden Deutschlands kostet viel - und es wird immer teurer. Das belegt ein Vergleich der Mietspiegel aus 300 Städten. Demnach sind in München im Schnitt 10,12 Euro pro Quadratmeter fällig, im alten West-Berlin sind es nur 5,50 Euro.
Fußgängerzone in München: Der Süden ist das teuerste Pflaster Deutschlands

Fußgängerzone in München: Der Süden ist das teuerste Pflaster Deutschlands

Foto: dapd

Berlin/Hamburg - München ist die teuerste Stadt der Republik: Die Mieten, die den Löwenteil der Ausgaben eines Privathaushalts ausmachen, sind dort immer noch mit Abstand die höchsten. Und sie steigen auch deutlich schneller als in anderen Städten, wie das Hamburger Marktforschungsunternehmen F+B ermittelt hat.

Die Analyse der Mietspiegel förderte aber auch Beruhigendes zu Tage. So stiegen die Mieten seit dem vergangenen Jahr in weiten Teilen des Bundesgebiets nur moderat. Die durchschnittliche Mietsteigerung für eine 65 Quadratmeter große Wohnung mittlerer Ausstattung und Lage betrug in den vergangenen Monaten 0,6 Prozent. Speziell in den Gebieten oberhalb der Mainlinie und in den neuen Bundesländern liege die Teuerung mit 0,2 bis 0,4 Prozent deutlich niedriger, schreiben die Experten in ihrem Bericht. In Baden-Württemberg und Bayern seien hingegen Preisanstiege von durchschnittlich 1,8 Prozent zu verzeichnen.

Für ihre Vergleichsstudien können die Marktforscher auf ein Archiv zurückgreifen, in dem die Mietspiegel von über 500 deutschen Gemeinden ab 10.000 Einwohnern seit 1995 gesammelt und ständig aktualisiert werden. Allerdings verfügen nicht alle Städte oder Gemeinden über solche Mietspiegel.

Die Mietspiegel von Städten und Gemeinden liefern Wohnungssuchenden und Investoren wichtige Anhaltspunkte, auf welches örtliche Preisgefüge sie sich einstellen müssen. Außerdem sollen sie zu einem Interessenausgleich insbesondere bei Mieterhöhungen beitragen. Allerdings müssen Neumieter regelmäßig einen Preisaufschlag einkalkulieren, denn in die Preistabellen fließen auch die Altmietverträge mit ein, die teilweise sehr niedrig liegen.

Günstige Mieten in Berlin

In München zahlen die Mieter 72 Prozent mehr für ihre Wohnung als im Bundesdurchschnitt (siehe Tabelle oben). Mit rund 20 bis 30 Prozent Aufschlag auf den Durchschnitt folgen Städte wie Stuttgart, Köln oder Wiesbaden.

In Hamburg, Frankfurt am Main und Mainz kostet das Wohnen 15 bis 17 Prozent mehr, recht günstig ist es dagegen in Berlin. In der Hauptstadt liegt das Mietniveau in den westlichen Stadtteilen derzeit sieben und im Ostteil sogar elf Prozent unter dem deutschen Mittelwert.

Für Mieter in München bedeutet dies, dass sie für ihre monatliche Nettokaltmiete im Schnitt 10,12 Euro pro Quadratmeter ausgeben müssen - fast doppelt so viel wie West-Berliner (5,50 Euro pro Quadratmeter). Auch in anderen westdeutschen Großstädten sind die Mieten überdurchschnittlich hoch, so müssen in Stuttgart 7,66 Euro pro Quadratmeter und in Köln 7,46 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden. In Hamburg sind es ebenso wie in Frankfurt am Main im Durchschnitt rund 6,80 Euro pro Quadratmeter.

mik

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