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Panorama Ehemaliges Konzentrationslager

"Arbeit macht frei"-Schild in Auschwitz gestohlen

Historische Aufschrift im KZ Auschwitz gestohlen Historische Aufschrift im KZ Auschwitz gestohlen
Die Außenansicht des Eingangsbereichs zum nationalsozialistischen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau vor dem Diebstahl.
Quelle: dpa/Ulrich Haessler
In der Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Auschwitz ist der eiserne Schriftzug über dem Eingangstor mit den zynischen Worten "Arbeit macht frei" gestohlen worden. Von den Tätern fehlt jede Spur. Sie sollen sich nach Angaben der Gedenkstätte bestens auf dem Gelände ausgekannt haben.

Vom Eingangstor des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz ist der metallene Schriftzug „Arbeit macht frei“ gestohlen worden. Ein Sprecher der Gedenkstätte, Jaroslaw Mensfelt, bestätigte Berichte polnischer Medien.

Die Polizeisprecherin Katarzyna Padlo erklärte, er werde vermutet, dass die Inschrift in der Nacht zum Freitag zwischen 3.30 Uhr und 5 Uhr gestohlen wurde. Ein Wachmann habe das Fehlen bemerkt und die Polizei alarmiert. Bei dem eisernen Schriftzug seien an der einen Seite die Schrauben gelöst worden, an der anderen Seite sei er abgerissen worden. Eine intensive Suche sei eingeleitet worden, sagte Padlo. Von den Tätern fehle jede Spur, hieß es weiter.

Laut Gedenkstätten-Sprecher Mesfeldt war der Diebstahl "kein Zufall“. Die Täter seien gut vorbereitet gewesen, sie wüssten, wie man aufs Gelände gelangen und das Symbol abnehmen könne. „Das hat jemand getan, der gut wusste, was er will“, sagte der Sprecher. Inzwischen wurde eine Kopie der Original-Tafel, die während der Renovierungsarbeiten angefertigt worden war, angebracht.

Der Vorsitzende der zweiten Parlamentskammer des Senats, Bogdan Borusewicz, bezeichnete den Vorfall als „bedauerlich und peinlich“. Er hoffe, dass die historische Tafel nicht zerstört werde, sagte der Politiker dem polnischen Rundfunk.

Die zynische Aufschrift „Arbeit macht frei“ gilt als ein Symbol für das Schicksal der Millionen von Menschen, die die deutschen Nationalsozialisten ermordet haben. Die Tafel war etwa ein halbes Jahr nach der Gründung des Lagers im Juni 1940 auf deutschen Befehl von polnischen Häftlingen angefertigt worden.

In Auschwitz und im zwei Jahre später gegründeten Vernichtungslager im benachbarten Birkenau ermordeten die deutschen Nationalsozialisten mehr als 1,1 Millionen Menschen. Die meisten der Opfer waren Juden aus dem von Deutschland besetzten Europa. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager von sowjetischen Truppen befreit.

Erst wenige Tage vor dem Diebstahl des Schildes wurde bekannt, dass Deutschland sich in den kommenden fünf Jahren mit 60 Millionen Euro am Erhalt der Gedenkstätte beteiligen wird. Damit leiste Deutschland einen „wichtigen und würdigen“ Beitrag zum Erhalt der Gedenkstätte, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP). Dies sei „Ausdruck unserer historischen Verantwortung“.

dpa/AP/AFP/kami

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